CuveWaters
Flutwassersammlung (Floodwater Harvesting, FWH)

Im Rahmen des Projektes wurde gemeinsam mit namibischen Experten eine Technologie entwickelt mit der kleinskalig das Oshanawasser während der Regenzeit entnommen werden und zur landwirtschaftlichen Bewässerung während der Trockenzeit verwendet werden kann. Zu diesem Zweck fanden in den Jahren 2010 und 2011 drei Expertenworkshops in Windhoek statt, während parallel Forschungsarbeiten am Pilotstandort Iipopo stattfanden.

Flutwassersammleanlage in Iipopo
Flutwassersammleanlage in Iipopo

Die Projektregion im zentralen Norden Namibias ist geprägt von einem weit verzweigten System sogenannter Oshanas, sehr flachgründige periodisch wasserführende Fließgewässer die die Region von Nord nach Süd durchziehen und in die abflusslose Etoscha Salzpfanne münden. Diese Fließgewässer führen einmal jährlich nach starken Regenfällen im angolanischen Hochland oder starken lokalen Regenfällen Wasser. Wegen starker Verdunstungsraten und der Verschmutzung durch Vieh und Menschen nimmt die Qualität des in den Oshanas vorhandenen Wassers im Verlaufe der Trockenzeit stark ab. Dies macht die Nutzung des Wassers trotz in manchen Jahren guter Verfügbarkeit schwierig.

Im August und September 2011 fanden unter Leitung der TU Darmstadt und der kenianischen Consultingfirma One World Consultants und unter Mithilfe der lokalen Dorfgemeinschaft die Bauarbeiten statt. Insgesamt wurden drei verschiedene überdachte Speicherbecken errichtet, zwei Ponds mit Dächern und ein gemauerter unterirdischer Tank. Die Gesamtspeicherkapazität aller drei Speicherbecken beträgt 400 m³. Daneben entstand ein Gewächshaus von 176 m² Fläche und Gartenanlagen von mehr als 1.000 m². Die zehn Betreiber der Pilotanlage entnehmen das Wasser aus dem Oshana während der Regenzeit mithilfe einer Tretpumpe. Während der Trockenzeit wird das Wasser dann mit Hilfe eines Tröpfchenbewässerungssystems zur landwirtschaftlichen Bewässerung genutzt.

Hauptunterschied der hier getesteten Technologie zur Regenwassersammlung ist die in größeren Mengen verfügbare Wassermenge und die geringere Qualität des vorhandenen Wassers. Neben technischen Fragestellungen liegt hier ein besonderer Forschungsfokus auf der Entwicklung der Wasserqualität im Jahresverlauf. Forschungsarbeiten finden außerdem statt zu den hydrologischen Auswirkungen der Pilotanlage und zu ihrer Wirkung im lokalen sozial-ökologischen System.

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Besuchen Sie die website des Projekts www.cuvewaters.net