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Grundwasserentsalzung

Entsalzungsanlagen kommen aufgrund ihres hohen Energiebedarfs und ihrer hohen Investitionskosten immer dann zum Einsatz, wenn es keine Alternative gibt. Im Norden Namibias, nordöstlich der Etosha Salzpfanne, gibt es keine Fließgewässer und das Grundwasser ist salzhaltig, teilweise ist der Salzgehalt dreimal so hoch wie bei Meerwasser.

Solarbetriebene Entsalzungsanlagen in Amarika, Namibia
Solarbetriebene Entsalzungsanlagen in Amarika, Namibia

Die wenigen Menschen und Tiere, die in dieser Region leben, beziehen ihr Wasser aus handgegrabenen Brunnen. Diese sind bis zu 20 m tief und füllen sich in der Regenzeit mit oberflächennahem Grundwasser. In der Trockenzeit versalzen sie zunehmend durch die Verdunstung und die hydraulische Verbindung zum salzhaltigen Grundwasser. Die Belastung des Wassers mit Algen, Fäkalien und Parasiten ist enorm.

Um den Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, wurden vom Projekt 4 Entsalzungsanlagen in 2 Dörfern in der Omusati Region gebaut. Die Anlagen werden zu 100% mit Solarenergie betrieben. Dies ist aus mehreren Gründen sinnvoll, zum einen aus ökologischen Gründen zum anderen fehlt es an den abgelegenen Ortschaften an der Infrastruktur für konventionelle Energieträger wie Strom, Öl oder Gas. Zudem bietet die Region mit einer Sonneneinstrahlung von über 6 kWh/(m²d) beste Voraussetzungen für solarbetriebene Anlagen.

Im Dorf Amarika wurde eine Membrandestillationsanlage des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme (ISE) und eine Umkehrosmoseanlage der Firma pro|aqua errichtet. Das aus dem Prozess übrig bleibende Konzentrat wird in tiefere Grundwasserschichten reinfiltriert. Da die Kapazität der Schluckbrunnen zu gering ist, wird auch ein Teil des Konzentrats in einem Verdunstungsbecken verdampft.

Im Dorf Akutsima wurde eine Destillationsanlage nach dem Prinzip der Multi-Effect-Humidification (MEH) der Firma Terrawater errichtet. Dazu kommt eine Anlage des Solarinstituts Jülich, das mit dem Ingenieurbüro IBEU entwickelt wurde und nach dem Multi Stage Desalination (MSD) Verfahren arbeitet. Das Konzentrat wird in einem Verdunstungsbecken verdampft.

Die Anlagen werden von geschulten lokalen Caretakern aus den Dörfern seit Juli 2010 betrieben. Unterstützt werden sie von Fachkräften (Aqua Services & Engineering) aus der nächsten größeren Stadt, die regelmäßig die Anlagen kontrollieren und warten. Eine Datenfernübertragung ermöglicht die tägliche Überwachung der Anlagen von den deutschen Herstellern.

Am 15.10.2010 wurde die Anlage in Amarika und einen Tag später die Anlage in Akutsima offiziell vom stellvertretenden Minister für Landwirtschaft, Wasser und Forst Petrus Ilonga eingeweiht. Auch viele regionale Politiker und die Presse begleiteten das historische Ereignis von der Eröffnung der ersten kleinskaligen Entsalzungsanlagen in Namibia.

Factsheet (wird in neuem Tab geöffnet) zu den Entsalzungsanlagen.

Posterpräsentation (wird in neuem Tab geöffnet) auf der IWRM Dresden Konferenz vom 11.-13.10.2011.

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