LC IT-Age

Das Life Cycle Assessment (Ökobilanz) stellt die wissenschaftliche Methode bereit, um Umweltwirkungen von Produkten, Dienstleistungen oder Technologien „von der Wiege bis zur Bahre“ zu bilanzieren. Unternehmen nutzen heute Life Cycle Assessment und darauf basierende Ansätze wie z.B. den Carbon Footprint oder das Green House Gas Protocol sowohl für das interne Nachhaltigkeitsmanagement als auch für die externe Berichterstattung und Kommunikation. Die zu Grunde liegende Modellierung ist aber anspruchsvoll und zeitaufwendig, da sie Daten für den gesamten Lebenszyklus von Rohstoffentnahme über Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung bzw. Verwertung benötigt. Große Hoffnungen, diese Modellierung zu vereinfachen, sind daher mit Informationstechnologien verbunden. “Life Cycle Modelling” ist aber nicht nur eine IT-Aufgabe, sondern muss aussagekräftige und valide Erkenntnisse und Indikatoren für Entscheider und Stakeholder bereitstellen. Dieses Spannungsfeld zwischen Datenverarbeitung/Datenmanagement, Methodik/Modellierung und Adressaten in Gesellschaft und Politik wird das Forschungsprojekt „Faster, easier, better? Life Cycle Modelling in the Information Age“ in interdisziplinärer Forschung bearbeiten.

Das Fachgebiet Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft (Prof. Liselotte Schebek), das Fachgebiet Data Management (Prof. Carsten Binnig) und das Fachgebiet Internationale Beziehungen (Prof. Markus Lederer) werden gemeinsam an einer Roadmap für das Life Cycle Assessment im Informationszeitalter arbeiten, die Unternehmen neue Handlungsmöglichkeiten zur Nutzung der Datenverarbeitung für ein verbessertes Nachhaltigkeitsmanagement aufzeigt und damit eine effizientere und zielgerichtetere Steuerung im Unternehmen hin zu mehr Ressourceneffizienz und Klimaschutz ermöglicht. Das Projekt wird durch den Sustainability Hub von Merck und TU Darmstadt gefördert und wird die entwickelten Ansätze in einer Pilotstudie in Kooperation mit Merck erproben.