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Pflanzenöle sind von großer Bedeutung für die Herstellung von Biokraftstoffen und zukünftig weiterer Produkte der Bioökonomie. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien das Ausmaß globaler Landnutzungsänderungen durch die landwirtschaftliche Produktion untersucht und auf mögliche Folgen hingewiesen. Landnutzungsänderungen in Form von großflächiger Entwaldung auf kohlenstoffreichen Flächen gehen mit stark negativen Auswirkungen auf Ökosysteme, sowie der Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre einher.

Innerhalb der EU gibt es daher Bestrebungen, sicherzustellen, dass importierte Pflanzenöle bzw. deren Produkte, vor allem Biokraftstoffe, nicht aus solchen illegalen Anbaugebieten kommen. Zusätzlich zu institutionellen Kontrollen, wie Zertifizierungssystemen, sind analytische und statistische Nachweisverfahren notwendig, mit denen kontrolliert werden kann, ob Rohstoffpflanzen in ökologisch sensiblen Gebieten wie Mooren oder tropischen Wäldern angebaut wurden.

Das Projekt zielt darauf ab, einen Fingerabdruckansatz für die Bestimmung der geographischen Herkunft von Pflanzenölen zu entwickeln. Unter Fingerabdruckansatz wird eine Kombination analytischer Verfahren und Parameter mit bestimmten Vorgehensweisen der Chemometrie verstanden, die zur Eingruppierung bestimmter Proben und zur Etablierung der dafür notwendigen gruppenspezifischen Fingerabdrücke dieser Proben verwendet werden können. Im Unterschied zu bisherigen Fingerabdruckansätzen liegt ein Schwerpunkt in diesem Projekt darauf, eine Zuordnung der Fingerabdrücke der Pflanzenölproben zu bestimmten Bodeneigenschaften zu etablieren. Als Modellpflanzenöl werden Rapssaaten aus Hessen, die in Anbauflächen mit unterschiedlichen Bodenarten angebaut werden, und entsprechende Bodenproben untersucht. Mit diesem neuen Ansatz sollte eine sehr viel genauere räumliche Zuordnung als bisher möglich sein.