Das Projekt BIOTess verfolgt die Herstellung biobasierter Phasenwechsel-Materialien (Bio-PCM) aus flüssigen Abfallsubstraten aus Bioabfallbehandlungen, Altspeisefetten und aus Fettrückständen von Fettabscheidern, wie sie in Mensen oder der Gastronomie anfallen. In diesem Vorhaben sollen Bio-PCM hergestellt werden, die im Bausektor bspw. in einem nachhaltigen Dämmstoff zur Reduzierung des Dämmstoff-verbrauchs, eingesetzt werden können. Die hergestellten Bio-PCM führen bei bestimmten Temperaturen einen Phasenwechsel durch und können so Wärme speichern. Diese Eigenschaft ermöglicht es, dass im Winter die Wärme in Gebäuden gehalten und im Sommer die Aufheizungsstunden der Innenräume reduziert werden kann. Folglich sorgen PCM dafür, dass benötigte Energieressourcen und der damit verbundene Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden. Die Verwendung von Abfallsubstraten hat zwei Vorteile.
Zum einen entsteht keine Konkurrenz mit dem Anbau von Nahrungsmitteln, wie es derzeit bei existierenden Bio-PCM aus Pflanzenölen, wie Kokos- oder Palmöl der Fall ist. Zum anderen erfahren die genutzten Abfallsubstrate ein Upcycling und können für höherwertige Verwendungszwecke eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang verfolgt das Projekt BIOTESS zur Gewinnung von Bio-PCM zwei Prozessstränge. Ein Prozessstrang betrifft die Abfallsubstrate aus Altspeisefetten der die Basis des Konzepts darstellt. Ein weiterer Prozessstrang sind Sickerwässer aus der biologischen Abfallbehandlung, die als ein zusätzlicher Rohstoff für die Herstellung von Bio-PCM betrachtet und als Nebenstrang mit untersucht werden. Der Nebenstrang dient der Optimierung der späteren Bio-PCM Eigenschaften.
Akronym
Biotess
Koordinator
TU Darmstadt, FG Werkstoffe im Bauwesen (WIB)
Projektpartner
- TU Darmstadt, Insitut Werkstoffe im Bauwesen (WIB)
- Jager Biotech GmbH
- Wilhelm Röser Söhne GmbH & Co. KG
- e-hoch-3 GmbH & Co. KG
- EAD Darmstadt (Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen)
- Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Alzey-Worms
Laufzeit
01.01.2022 – 31.10.2024
Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (FKZ: 031B1214A)