E-Wende

Kreislauffähige Energiewende – Bilanzierung der Minderung von Treibhausgasen durch zukünftige Materialkreisläufe im Lebenszyklus energietechnischer Anlagen und Komponenten

Die Transformation des Energiesystems ist mit erhöhtem Materialbedarf verbunden. Daher ist es wesentlich, die mit Materialien einhergehenden Treibhausgasemissionen (THG-E) zu vermindern sowie mögliche Versorgungsrisiken durch kritische Rohmaterialien zu reduzieren. Einen wesentlichen Beitrag erwartet man von Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) entlang des gesamten Lebenszyklus, vom Desing for Recycling bis hin zur Bereitstellung hochwertiger Sekundärmaterialien. Zur Bewertung von THG-E aus Materialien ist die Methodik des Life Cycle Assessments verbreitet. In den verfügbaren Bilanzierungstools ist aber die Betrachtung von Materialkreisläufen eine wesentliche Schwachstelle. Dies liegt zum einen an den Unsicherheiten über die in Zukunft zum Tragen kommenden Möglichkeiten der Circular Economy, aber auch an der Notwendigkeit, die zeitliche Dynamik der Transformation des Energiesystems selbst in die Bilanzierung mit einzubeziehen. In diesem Kontext stehen sowohl Unternehmen als auch die Energie- und Ressourcenpolitik aktuell vor folgenden Herausforderungen:

  • Die durch den EU Green Deal angestoßene Maßnahmen fordern von der Industrie ein detaillierteres Reporting zu THG-E unter Berücksichtigung von Materialien; hier wird auch die Taxonomy-Verordnung zu Handlungsbedarf bei den Unternehmen führen.
  • Die schnelle Transformation des Energiesystems setzt u.a. auf den Ersatz älterer, wenig effizienter Anlagen. Hierfür sind Break-Even-Point-Berechnungen für die Erneuerung oder den Ersatz von Anlagen erforderlich.
  • Grundsätzlich können die Ergebnisse der heutigen Bilanzierung einer Energietechnologie einen wesentlichen Einfluss auf deren Marktfähigkeit und Verbreitung für die Zukunft haben.

Für eine richtungssichere Entscheidungsunterstützung ist daher die Antizipation zukünftiger Entwicklungen im Sinne einer ex-Ante Betrachtung wesentlich. Im Rahmen des Projektes werden diese Fragen in einem Konsortium aus Wissenschaft und Industrie-Partnern bearbeitet.

Förderung:Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert (Förderkennzeichen 03EI5002A-D)

Konsortium:Fachgebiet Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft, Institut IWAR, TU Darmstadt, Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.; Institut für Industrial Ecology Hochschule Pforzheim, Siemens Energy

Laufzeit

01.01.2022 – 31.03.2025

Akronym

Kreislauf E-Wende

Koordinator

Fachgebiet Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft, Institut IWAR, TU Darmstadt