Neue Veröffentlichung präsentiert eine Methode zur Quantifizierung biogener Reststoffströme auf der regionalen Ebene

Regionale Unterschiede und Besonderheiten urbaner Räume als Lieferanten biogener Reststoffe für die Rohstoffbasis zirkulärer Bioökonomien

07.05.2025

Verfügbarkeit biogener Reststoffe im Vergleich der Studienregionen Deutschland (GER), Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main (FRM) und Stadt Frankfurt (Ffm).
Verfügbarkeit biogener Reststoffe im Vergleich der Studienregionen Deutschland (GER), Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main (FRM) und Stadt Frankfurt (Ffm).

Die zirkuläre Bioökonomie ist eine Alternative zum derzeit vorherrschenden linearen und fossilen Wirtschaftssystem und zielt auf eine kombinierte Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Klimaschutzes ab. Als solche gewinnt sie in politischen Konzepten weltweit an Bedeutung. Sie erkennt die Nachteile der isolierten Konzepte der Bioökonomie und Circular Economy an und will deren Vorteile durch eine nachhaltige und effiziente Wertschöpfung biogener Ressourcen verbinden. Die Nutzung biogener Reststoffe gehört daher zu den Prinzipien der zirkulären Bioökonomie. Die Verfügbarkeit biogener Reststoffkategorien ist regional unterschiedlich. Zudem werden biogene Reststoffe häufig auf regionalen Märkten gehandelt. Daher unterscheidet sich die Ressourcenbasis zirkulärer Bioökonomien von Region zu Region und die Entwicklung von regionalspezifischen Konzepten ist notwendig.

Für die Entwicklung von Bioökonomiestrategien sind möglichst umfassende Potenzialanalysen der Bioressourcen ein wichtiger erster Schritt. Für reststoffbasierte Bioökonomien müssen diese auf der regionalen Ebene durchgeführt werden. Unsere neue Publikation stellt einen Ansatz zur Verfügung, mit dem die Verfügbarkeit biogener Reststoffe quantifiziert werden kann. Der vorgestellte Ansatz ist sowohl hinsichtlich der Herkunftssektoren als auch der Reststoffkategorien umfassend, kann auf verschiedenen räumlichen Ebenen, einschließlich der regionalen Ebene, angewendet werden und basiert auf frei verfügbaren statistischen Daten.

Die Studie vergleicht die Reststoffpotenziale der Studienregionen Deutschland, Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main und Stadt Frankfurt und arbeitet heraus, wie sich diese in Bezug auf die Bedeutung verschiedener Sektoren für die Bereitstellung von Reststoffen, die Verfügbarkeit bestimmter Reststoffkategorien und die räumliche Dichte unterscheiden und betrachtet dabei auch die Besonderheiten urbaner Räume. Die Ergebnisse zeigen exemplarisch, dass die Metropolregion dem Bundesdurchschnitt ähnelt, während die Stadt als Lieferant biogener Reststoffe deutlich abweichende Charakteristika aufweist.

Die Publikation The regional nature of circular bioeconomy: Comparing the availability of residual biomass at national, regional and city level ist vor kurzem im Journal Resources, Conservation & Recycling erschienen und wurde in einer Kooperation aus Mitarbeiter:innen der Arbeitsgruppe SuR und des Center for Environmental Systems Research der Universität Kassel erarbeitet. Sie ist hier frei verfügbar.