Neue Publikation analysiert die Auswirkungen verschärfter EU-Vorgaben zur THG-Berichterstattung auf Unternehmen

19.06.2024

Treibhausgas-Berichterstattungsschemata und ihr zugrunde liegende Bilanzierungsmethoden

Die Europäische Union hat im Zuge ihrer ambitionierten Klimaziele den regulatorischen Druck auf Unternehmen deutlich erhöht, indem sie strengere Vorgaben zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen (THG) eingeführt hat. Diese Maßnahmen sind ein zentraler Bestandteil des European Green Deal und zielen darauf ab in Europa bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung komplexe Vorschriften erfüllen zu müssen, wenngleich deren methodische Details oftmals in der Breite noch gar nicht bekannt sind. Dies führt nicht nur zu Verwirrung unter den Anwender:innen, sondern geht zudem mit einem erheblich erhöhten Arbeitsaufwand und einem zusätzlichen Bedarf an finanziellen Ressourcen einher. Dies betrifft nicht mehr nur große Konzerne, sondern zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen, die entweder direkt von neuen Regularien betroffen sind, oder indirekt benötigte Informationen an größere Partner in der Lieferkette weitergeben müssen.

Die kürzlich veröffentlichte Studie „Back in the Driver’s Seat: How New EU Greenhouse-Gas Reporting Schemes Challenge Corporate Accounting“ analysiert detailliert die bestehenden methodischen Anforderungen und differenziert dafür zwischen THG-Berichterstattung und THG-Bilanzierung. Während die Berichterstattung die Offenlegung von Inventaren an externe Stakeholder meint, umfasst die Bilanzierung die präzise Erfassung, Analyse und Auswertung von THG-Daten innerhalb des Unternehmens und darüber hinaus. Somit ist die Qualität der Berichterstattung direkt von der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der zugrunde liegenden Bilanzierungsdaten abhängig. Durch eine tiefgehende Analyse der verschiedenen Berichtsschemata und der damit verbundenen Anforderungen an die Bilanzierung vermittelt die Publikation ein umfassendes Verständnis der notwendigen Methoden zur Erstellung von THG-Emissionsinventaren und legt damit den Grundstein für die Entwicklung von verbesserten und effizienteren Datenmanagement-Konzepten, die den personellen und finanziellen Arbeitsaufwand in Zukunft reduzieren könnten.

Die Publikation ist im Rahmen des Projekts „Faster, easier, better – Life Cycle Modelling in the Information Age“ entstanden, welches durch den Merck Sustainability Hub, einer gemeinschaftlichen Forschungsplattform von Merck und der TU Darmstadt gefördert wurde.