Sand-LeitModul

Entwicklung eines modularen Leitwandsandfangs zur Abscheidung von Sanden und Fetten aus kommunalen Abwasserreinigungsanlagen

Die Siedlungswasserwirtschaft in Europa durchläuft aktuell einen kontinuierlichen Umbruch, der einhergeht mit den Anforderungen der EU an die Qualität der Gewässer und dem damit verbundenen hohen Standard der Abwasserreinigung. Begleitet wird dies von der in der in zahlreichen Mitgliedsstaaten geübten Praxis der Überwachung der Reinigungsleistung der Abwasseranlagen, die im Prinzip keine Störung des Betriebs der Abwasserreinigungsanlage zulässt.

Wichtige, häufig als solche aber unterschätzte Störstoffe im Betrieb von Abwasserreinigungsanlagen, die aber in jeder kommunalen Abwasserreinigungsanlage vorkommen, sind die partikulären, nicht im Abwasser gelösten Inhaltsstoffe. Dazu gehören mineralische Bestandteile, die häufig als Sand zusammengefasst werden, außerdem „Fette“ sowie organische Bestandteile.

Ziel des mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojektes ist es, die Funktionsfähigkeit eines innovativen Sand- und Fettfang-Verfahrens, dem sogenannten Leitwandsandfang, im volltechnischen Maßstab zu demonstrieren. Es soll gezeigt werden, dass das Verfahren in der Lage ist, mit einem sehr hohen Abscheidegrad Fein- und Mittelsande sowie Fette aus dem Abwasser zu entfernen und gleichzeitig die Organik weitestgehend im Rohabwasser weiter zu transportieren.

Der Leitwandsandfang wurde in Einzelteilen in verschiedenen Voruntersuchungen behandelt, nicht aber als komplettes System. Die Herausforderung ist es, das komplexe Verhalten als Ganzes zu untersuchen und daraus ein praxistaugliches Verfahren zu entwickeln. Das Verfahren soll schließlich sowohl als modulare Neuplanung aufgestellt, als auch in bestehenden Anlagen nachträglich implementiert werden können. Ergänzend dazu erfolgt ein umfassendes Monitoring, dass die Auswirkungen des neuen Verfahrens auf die nachfolgenden Verfahrensstufen während der Projektdauer beschreibt und so angelegt ist, dass es nach Projektende fortgeführt werden kann. Zu dem Monitoring gehören Untersuchungen des Sand- und Fettanfalls, sowie Untersuchungen zu den Materialeigenschaften der abgeschiedenen Stoffe und der an den Sand gebundenen Schadstoffe (z.B. Schwermetalle) in den vor- und nachgeschalteten verfahrenstechnischen Stufen der Abwasserreinigungsanlage in Heusenstamm. Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem Unternehmen WERKSTOFF + FUNKTION Grimmel Wassertechnik GmbH, der Stadtentwässerung Heusenstamm und dem Fachgebiet Wasserversorgung und Grundwasserschutz durchgeführt.

Im Rahmen des Projektes erfolgt außerdem eine Bestandsaufnahme bzw. Datenerhebung für Sand- und Fettfänge. Weitere Informationen zur Datenerhebung finden Sie hier:

Fragebogen zur Datenerhebung