Verbesserung der Wasserversorgung durch die Einrichtung einer Entsalzungsanlage in der ländlichen Mahneshan Region/Iran

Im Iran ist Wasser eine knappe Ressource, weswegen mit dieser sorgsam, nachhaltig und sparsam umzugehen ist. Im Zuge des Projekts „Wasser, Bildung und Tourismus in der ländlichen Mahneshan-Region/Iran" der Gerda-Henkel-Stiftung wurde das Fachgebiet vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum beauftragt für das in der ländlichen Region Zanjan gelegene Dorf Hamzehlu und einem noch zu errichtenden Informations-/Besucherzentrums am nahe gelegenen Salzstock die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser zu konzipieren und die einzelnen Anlagen zu bemessen.

Das Dorf Hamzehlu liegt in der Region Zanjan im Nordwesten des Iran, in dessen direkter Nähe sich ein Salzbergwerk befindet. In diesem finden seit mehreren Jahren archäologische Ausgrabungen statt, bei denen bisher mehrere mumifizierte Überreste gefunden wurden, von denen einige aufgrund der konservierenden Wirkung des Salzes sehr gut erhalten sind. Weitere Informationen zu den Ausgrabungen

Einer der Salzmänner Irans
Einer der Salzmänner Irans

Die Regierung ist auf der Suche nach Wasserreservoirs mit ausreichender Kapazität, um mehrere Dörfer über ein Verteilungsnetz mittels zentraler Gewinnung und Aufbereitung mit Trinkwasser zu versorgen. Durch den Bau von Dämmen wird versucht, einen Teil der Niederschläge und des Flusswassers zu speichern, um diese Reserven in den Trockenzeiten nutzen zu können. Allerdings können nicht alle Dörfer in der Gegend durch solche Regierungsprojekte versorgt werden. Hinzu kommt, dass viele der Grund- und Oberflächengewässer einen hohen Salzgehalt aufweisen und vor ihrer Nutzung einer umfangreichen Behandlung unterzogen werden müssen. Dieser Ansatz könnte verhindern, dass abgelegene Dörfer an das Netz angeschlossen werden, weil sie zu wenig Einwohner haben oder zu weit von der nächsten größeren Wasserquelle entfernt sind. So müssen sich vor allem kleinere Dörfer selbst um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser kümmern. In Hamzehlu und den umliegenden Dörfern sind verschiedene Versorgungskonzepte entwickelt worden: Cherabad zum Beispiel wird von einer Quelle versorgt, die in den Bergen entspringt und eine geringe Salzkonzentration aufweist. Die Dörfer Mehrabad und Hesar verfügen über keine Ressourcen mit niedrigem Salzgehalt und sind daher auf die Aufbereitung von Rohwasser mit hoher Salzkonzentration angewiesen. Die Dörfer verfügen jeweils über Aufbereitungsanlagen, die das Wasser durch Umkehrosmose reinigen. Hamzhlu hingegen wird derzeit mit Trinkwasser durch einen Tankwagen versorgt, der regelmäßig von den Einwohnern in einem der Nachbardörfer gefüllt wird.

In der Region sind getrennte Versorgungs- und Trinkwassernetze üblich. Die Häuser haben oft einen direkten Anschluss an das Brauchwassernetz, während das Trinkwasser von einer zentralen Verteilungsstelle im oder in der Nähe des Dorfes bezogen werden kann. Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass wertvolles Trinkwasser nur für diejenigen Anwendungen verwendet wird, bei denen Trinkwasserqualität erforderlich ist (Kochen, Trinken usw.). In Hamzehlu ist eine solche Brauchwasserstruktur nicht vorhanden, weshalb sie in die Planung der gesamten Wasserinfrastruktur einbezogen werden muss.

Trinkwasseraufbereitungsanlage im Dorf Hesar
Trinkwasseraufbereitungsanlage im Dorf Hesar

Im Rahmen des Projekts „Wasser, Bildung und Tourismus in der ländlichen Mahneshan-Region/Iran“ der Gerda-Henkel-Stiftung soll in der Nähe des Salzbergwerks ein Besucherzentrum errichtet werden, in dem ein Teil der Funde ausgestellt und die Geschichte des Salzstocks präsentiert werden sollen. Das Projekt umfasst auch die Planung und den Bau einer Wasserversorgungsinfrastruktur, für das das Fachgebiet beauftragt wurde. Insgesamt soll die zu planende Wasserversorgung in der Lage sein, bis zu 150 Menschen zu versorgen; dazu gehören bis zu 100 Dorfbewohner sowie bis zu 50 Arbeiter, die bei archäologischen Ausgrabungen im Besucherzentrum untergebracht werden können.

Neben einem Brunnen, einer Aufbereitungsanlage und Versorgunginfrastruktur soll in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Firmen eine Kleinkläranlage geplant, gebaut und in Betrieb genommen werden. Die Konzeption und Dimensionierung der geplanten Wasserversorgungsinfrastruktur stellt eine besondere Herausfordrung dar, da Wasserressourcen aufgrund der klimatischen Verhältnisse in der Umgebung des Salzstockes und des Dorfes eine knappe Ressource darstellen.

Ein Fluss nahe dem Dorf Hamzehlu
Ein Fluss nahe dem Dorf Hamzehlu

Im Video sieht man einen Ausschnitt vom Bau des Brunnens, welcher später zur Förderung des aufzubereitenden Wassers genutzt werden soll. Dabei wird das Brunnenrohr mittels Rammverfahren in den Boden getrieben.

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