sozio-technische Herausforderung
Wasserversorgung, Wassergebrauch und Abwasserbehandlung (interdisziplinärer, internationaler Workshop)

Die mangelnde Integration von technisch-naturwissenschaftlichem sowie gesellschafts- und geisteswissenschaftlichem Wissen hat im Bereich der technischen Infrastrukturen zu komplexen Problemsituationen beigetragen. Im Rahmen dieses Projekts sollen Situationen und Entwicklungen von Infrastruktursystemen aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen sowie aus der Sichtweise von Anwendung und Wissenschaft betrachtet und analysiert werden.

Projektleitung: Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. W. Urban, Prof. Dr. M. Hard, (FB2, TUD)

Projektbearbeiter: Dipl.-Ing. S. Gramel, Mag. M. Stippak

Projektlaufzeit: 2001

Förderung: Zentrum für interdisziplinäre Technikforschung (ZIT), TU Darmstadt

Die Problematisierung der Siedlungswasserwirtschaft ist traditionell durch eine technische und einer an Gewicht zunehmenden ökonomischen Denkweise geprägt. Vielen Problembereichen der Siedlungswasserwirtschaft ist es aber gemeinsam, dass ihre Lösung eine weitergehende Integration von Wissen unterschiedlichster Fachdisziplinen – neben Ökonomie sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften – erfordert. Ähnliche Problemstrukturen finden sich auch in anderen Infrastrukturbereichen wieder. Daher stellt sich die Frage von Analogien der Entwicklung und der gesellschaftlichen Einbindung von technischen Infrastrukturen, deren Analyse und Bewertung sowie die Ableitung von Zielsetzungen für die Zukunft.

In dem Workshop sollen im kleineren Kreis intensiv aktuelle Probleme, deren Ursachen und Konsequenzen für die Zukunft beim Namen genannt werden sowie Fragestellungen im Bereich sozio-technischer Infrastruktursysteme – insbesondere am Beispiel der Siedlungswasserwirtschaft, aber auch in den Bereichen Energie, Verkehr, Telekommunikation – systematisiert werden. Vor allem sollen Fragestellungen und Forschungsbereiche identifiziert werden, deren Lösung eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen erfordert.

Neben universitären Vertretern der Gesellschafts- und Geisteswissenschaften (u.a. Geschichte, Politologie, Ökonomie, Jura, Soziologie, Kulturwissenschaft) sowie Planungs- und Ingenieurwissenschaften (u.a. Wasserver- und Abwasserentsorgung, Hydrologie, Energiewirtschaft, Verkehr, Telekommunikation, Umwelt- und Raumplanung, Stadtplanung), werden Experten aus verschiedenen nichtuniversitären Institutionen (u.a. Forschungseinrichtungen, Fachverbände, Ministerien) eingeladen.

Es sollen künftige Forschungsthemen angeregt und wichtige Kontakte für weitere Forschungsvorhaben etabliert werden. Aus diesem Grund ist es unser Wunsch, Vertreter verschiedener Disziplinen mit einem Interesse an sozio-technischen und umweltrelevanten Problemen von Infrastruktursystemen der modernen Stadt zusammen zu bringen. Langfristig wird die Bildung einer interdisziplinären Forschergruppe angestrebt, die in der TU Darmstadt organisatorisch verankert ist. Ein weiteres Ziel ist es, eine Finanzierung der Forschergruppe beispielsweise durch die DFG zu erreichen beziehungsweise Eingang in ein EU-Projekt zu finden, wozu eine schon bestehende Kooperation im Rahmen eines ESF-Netzwerkes dienlich sein kann.